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Joernie: Ausgabe 2

Joernie kehrt noch einmal zurück -- SC Heerenveen weiter ohne festen Manager

Nach der Aufstiegssaison 62 musste Gastbetreuer Joernie gemäß dem Regularium den SC Heerenveen ja abgeben, mit einer Ausnahmegenehmigung durfte er jedoch die Superfriezen noch bis TAT 2 der Saison 63 weiterbetreuen. Das war Joernie ein großes Bedürfnis, denn er wäre gerne in Heerenveen geblieben. So konnte er jedenfalls die Saisonvorbereitung noch übernehmen, Transfers durchführen, die Kader anpassen und Nachwuchsspieler scouten.

Bei Transfers waren die Aktivitäten des Gastmanagers auf Zeit allerdings überschaubar. Er holte lediglich den ghanaischen Mittelfeldspieler Olivier Sule von Atletico Madrid. Der 28-jährige Sule bringt Stärke 9 mit und wird den SC Heerenveen dementsprechend sofort weiterhelfen können. Sules erster Verein war Hearts of Oak, ein Fußballklub aus Ghanas Hauptstadt Accra. Nach Europa kam er als 15-jähriger über Irland. Dort wurde er bei Monaghan United ausgebildet und als 21-jähriger zum 1. FC Magdeburg transferiert. Eingesetzt wurde er bei dem Bundesligisten allerdings nur in der B-Elf. Schon nach zwei Jahren ging es weiter in die Schweiz: zum FC Sion. Der Serienmeister der Liga Alpe-Adria A zahlte immerhin fast 11 Mio. € für Sule. Doch auch in Sion reichte es nicht für den Sprung in den Profikader. So folgte nach zwei weiteren Jahren der nächste Transfer. Altetico Madrid zahlte aber dann bereits 13,3 Mio. €, um den damals 24-jährigen nach Spanien zu holen. Bei Atletico gelang Sule dann endlich der Aufstieg in den Profikader. Sule war auch Stammspieler, als Altetico Madrid in Saison 61 das Double holte. Nun soll Sule wieder kleinere Brötchen backen, denn in Herrenveen geht es um nichts anderes als um den Klassenerhalt. Joernie hofft, dass Sules Können und seine Erfahrung dazu beitragen werden, denn sofortigen Wiederabstieg zu vermeiden. Dafür war er bereit, 14,3 Mio. € nach Madrid zu überweisen. Ein beachtlicher Betrag, denn zweimal hat Sule bereits die Aufwertung zur Stärke 10 verpasst. Dazu Joernie: „Das ist nicht das Entscheidende. Olivier wird uns auch als 9er wesentlich stärken, es würde also keine Welt zusammenbrechen, wenn es mit der Stärke 10 nicht klappen sollte. Und außerdem: alle guten Dinge sind drei. Warten wir doch mal ab, wie die nächste Formauswertung verläuft.“

Was den Kaderumbau anging, beförderte Joernie gleich vier Spieler, die im Vorjahr mit dem Amateurteam den Aufstieg in die 1. Division d'Honneur geschafft hatten, zur A-Mannschaft: Pim Soetekouw (TW/33/6), Frederic Veen (AB/24/8), Guus Homoet (AB/29/7) und Anthony Franks (MF/23/7). Soetekouw war als Ersatz für die Nummer eins im Tor, Edrissa Loum, vorgesehen, Veen, Homout und Franks schafften sogleich den Sprung in die erste Elf. Was allerdings auch ein Indiz dafür war, dass die Mannschaftsstärke ganz tief unten im Keller der Ligue A angesiedelt war. Nur drei Teams, Mitaufsteiger FC Sochaux, AS Monaco und Montpellier HSC, rangierten in punkto Mannschaftsstärke unter den Westfriesen (93,5). Es war also klar, dass es in dieser Saison nur darum gehen konnte, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Den umgekehrten Weg ging Coorado Scarlato (AB/33/6): er wurde von Joernie in das B-Team versetzt, ebenso wie der Neuzugang Cees Troost (MF/24/6), der zum Ende der vergangenen Saison nach Heerenveen gekommen war. Troost, der von CD Nacional Madeira für immerhin 9,7 Mio. € gekommen war, aber eigentlich aus der Nachwuchsschule von Feyenoord Rotterdam stammt, war darüber gar nicht glücklich; er hatte sich von dem Wechsel versprochen, sich in der Heimat in der ersten Liga präsentieren zu können. Dazu Joernie: „Dass Cees enttäuscht ist, kann ich natürlich verstehen. Aber ich glaube, er braucht dieses eine Jahr bei den Amateuren noch, um sich weiter entwickeln zu können. Nachdem unsere B-Elf ja auch aufgestiegen ist, sind auch da die Anforderungen gestiegen. Cees soll zusammen mit Sekou Lemonnier die Mittelfeldachse unserer Amateure werden und wird da zeigen können, was er drauf hat. Mittelfristig soll Cees Troost einmal eine prägende Figur beim SC Heerenveen werden, sonst hätten wir nicht fast 10 Millionen für ihn gezahlt.“

Aus der Jugend schaffte es mit Rais Pierre-Lous (AB/20/5) nur ein Spieler in die Amateurmannschaft. Auch da gab es natürlich einige enttäuschte Gesichter. „Als ich anfing, beim SC Heerenveen als Gastmanager zu wirken, hatten wir einen viel zu großen Kader. Über die Jahre es ist mir gelungen, die Strukturen etwas schlanker zu machen. Jetzt haben wir 44 Spieler unter Vertrag, das ist in meinen Augen immer noch mehr als genug. Da war dann leider kein Platz, um weiteren Jugendspielern eine Karriere als Fußballer zu ermöglichen“, meinte Joernie dazu.

Volle Zustimmung bei Fans und Medien und auch im Klub gab es dagegen für die Weiterverpflichtung von Trainer Rene Vandereycken. Der 51-jährige hatte durch den Aufstieg die Trainerstärke 9 erreicht, war also bestens geeignet für die Rückkehr in die erste Liga. Vandereycken ging damit in seine vierte Saison bei den Superfriezen. Er hatte also auch schon den Abstieg in Saison 61 mitgemacht. „Das will ich natürlich nicht noch einmal erleben“, sagte Vandereycken.

Auch bei den Amateuren setzte Joernie auf Kontinuität. Der Vertrag mit Sander van Gessel war schon in der vergangenen Saison verlängert worden, als klar war, dass die Amateure den Aufstieg schaffen würden. Nun kann von Gessel – wie Vandereycken bereits seit der Saison 60 beim SC Heerenveen – eine Trainerstärke von 7 einsetzen, ebenfalls ideal für so hoffnungsvolle Nachwuchstalente wie Milburn Boothroyd (AB/23/7), Christian Amedick (AB/21/6), Cees Troost (MF/24/6), Raphael Lamey (MF/23/6) und Oscar Vestergaard (ST/22/7).

Neu ins Trainerteam gestoßen ist dagegen der Jugendtrainer Alfredo Moreira de Conegos. Der 42-jährige Portugiese trainierte vordemt die Jugend von Espanyol Barcelona, hatte zuletzt aber ein Jahr pausiert. Er bringt allerdings nur die Trainerstärke 3 mit, denn nach dem Abstieg der Junioren in die 2. Championat National konnten die Westfriesen keinen besseren Jugendtrainer verpflichten. „Das muss kein großes Problem werden,“ zeigte sich Joernie optimistisch. „Unser bester Juniorenspieler, Robert Arthur, hat derzeit auch erst Stärke 4; alle anderen sind weniger stark. Robert wird eben ein paar Sonderschichten einlegen müssen, um nicht ins Hintertreffen zu gelangen.“

Beim Scouting, eine für die Zukunft des Vereins wichtigsten Aufgaben der Saisonvorbereitung, war Joernie immerhin einigermaßen erfolgreich. Er entdeckte mit dem 15-jährigen Reinder ter Beek das nächste Mittelfeldtalent mit Potential. Schon im Vorjahr hatte er mit Eddy Petersen und Elton van der Bijl ausschließlich Mittelfeldspieler aus dem Stärkebereich 9-12 gescoutet. Für ter Beek ist das natürlich nicht so günstig, denn vor ihm sind so einige hoffnungsvolle Mittelfeldspieler postiert, die er nicht so leicht überholen können wird, vor allem, wenn Joernie ab TAT 2 nicht mehr die Aufstellung beeinflussen kann. „Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Stürmer, aber als ich dann Reinder gesehen habe, dachte ich, den muss ich uns auf alle Fälle sichern“, erklärte Joernie.

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